Das Erstgespräch:
In einem umfangreichen Erstgespräch möchte ich mit Ihnen gemeinsam
Ihre Hauptbeschwerden ergründen. Je genauere Informationen ich erhalte, desto besser kann ich meine anschließende Verschreibung auf dieses skizzierte Bild abstimmen. Dabei ist für die
individuelle Auswahl des homöopathischen Arznei nicht nur entscheidend, was für Symptome vorliegen, sondern auch wie diese erfahren werden und wie Sie damit umgehen.
Neben der Hauptbeschwerde sind auch alle anderen Beschreibungen relevant, die Ihre Person charakterisieren, sowie in der Vergangenheit durchgemachte Erkrankungen, einschließlich Erkrankungen, die
aus der Familienhistorie bekannt sind.
Für die Angabe dieser Informationen übergebe ich Ihnen einen Fragebogen zum ausfüllen. Ein ausgefüllter Fragebogen liefert mir wertvolle Zusatzinformationen für die spätere
Arzneimittelwahl.
Die Verschreibung:
Nachdem ich alle relevanten Informationen zusammen habe verschreibe ich ein homöopathisches Arzneimittel, das möglichst alle von Ihnen genannten charakteristischen Informationen
abdeckt.
Folgetermin:
Ungefähr vier Wochen nach der Mitteleinnahme empfiehlt es sich einen ersten Folgetermin zu vereinbaren. Die Folgegespräche dienen der Beobachtung des Heilungsverlaufes, sowie gegebenenfalls der
Optimierung der Arzneimittelwahl. Folgetermine werden je nach individuellem Verlauf abgesprochen.
Anamnesetechniken in der homöopathischen Behandlung
Es gibt sehr viele verschiedene Techniken, die Anamnese in der homöopathischen Behandlung durchzuführen. Je nach dem welche Ausbildung der Behandler bzw. die Behandlerin durchlaufen hat, wird die eine oder die andere Anamnesetechnik zur Anwendung kommen. Eine klassische Neuanamnese wird sich in zwei Teile gliedern: Den unstrukturierten Teil, in dem die Patienten frei erzählen können und einem strukturierten Teil, der von Nachfragen und Ergänzungsfragen geprägt ist.
Die klassische Anamnese in der homöopathischen Behandlung
Der unstrukturierte Teil der Anamnese dient dazu, dass der Patient zunächst einmal alle Themen und Beschwerden vorbringen kann, die für ihn wichtig sind. Er soll den Raum haben, seine
Lebensthemen und seine Hauptbeschwerden ohne Zwischenfragen darzulegen. Hat der Behandler/die Behandlerin etwas nicht verstanden, fragt er/sie nach. Dabei wird aber versucht den Redefluss
des Patienten nicht zu unterbrechen. Es ist wichtig, dass der Patient/die Patientin in dieser Zeit völlig frei, sein/ihr Anliegen vortragen kann und alles in seinen/ihren Worten entwickeln und
darstellen kann. Hier zeichnen sich oft erste Hinweise auf das passende homöopathische Mittel ab.
Der zweite Teil der klassischen homöopathischen Anamnese
Im zweiten Teil kommen dann zu den Verständnisfragen noch ergänzende Fragen hinzu, die dazu dienen, dem Behandler ein umfassendes Bild über den Patienten und seine Vorgeschichte zu geben. Hier
werden auch Fragen zu Krankheiten anderer Familienmitglieder gestellt und zu Kinderkrankheiten und zur kindlichen Entwicklungsgeschichte, falls dies der Patient noch nicht berichtet
hat.
Anamnesetechnik nach Sankaran
Rajan Sankaran, ein berühmter indischer Homöopath, hat eine eigene Anamnesetechnik entwickelt in der es darum geht die zentrale Empfindung des Patienten herauszufinden. Er fragt zirkulär und
versucht so den Patienten und seine Beschwerden auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Wenn möglich, möchte er die tiefste Ebene, die Energieebene eines Menschen verstehen und verschreibt darauf
das homöopathische Mittel, das dann die Heilung herbeiführt, weil es ein ähnliches Energiemuster aufweist. Sankaran führt dementsprechend die Anamnesen so, dass er nach der Empfindung bei der
Hauptbeschwerde fragt und diese Empfindung immer weiter vertieft.
Quellen-Anamnese
In eine ähnliche Richtung geht die Quellen-Anamnese die inzwischen von immer mehr BehandlerInnen in aller Welt durchgeführt wird. Auch hier wird versucht den Menschen auf einer tiefen Ebene zu
verstehen, die dieser zuvor auch nicht kennt und nicht beschreiben kann. Durch eine bestimmte Fragetechnik ist es dem Patienten Stück für Stück möglich auf eine immer tieferen bzw. abstrakteren
Ebene über sich und seine Beschwerden zu sprechen. Auch hier zeigt sich ein bestimmtes Schwingungs- und Energiemuster, das nur der Substanz, die dieser Mensch benötigt, eigen ist. Häufig gelingt
es, dass Patienten - ohne es zu wissen - selbst ihr Heilmittel aussprechen.